Wie prüfe ich den FI-Schutzschalter?

Ein FI-Schutzschalter ist ein unscheinbares, aber lebenswichtiges Bauteil in deinem Verteilerkasten. Viele wissen jedoch nicht, dass gerade moderne Geräte neue Anforderungen an den FI-Schutzschalter stellen – und warum regelmäßiges Testen und professionelle Kontrollen dabei so entscheidend sind. Hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, was du beachten solltest:
Warum viele FI-Schalter veraltet sind
Neue Technik verlangt neue Anforderungen. Viele moderne Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Kühlschränke mit Frequenzumrichter (FU) erzeugen sogenannte Gleichfehlerströme. Das Problem: Klassische FI-Schutzschalter vom Typ AC erkennen diese Ströme nicht – und lösen im Notfall nicht aus.
Das ist besonders kritisch, da viele Geräte inzwischen serienmäßig auf diese Technik umgestiegen sind – aber die FI-Schutzschalter in vielen Haushalten nie erneuert wurden. In der Anleitung von neuen Haushaltsgeräten ist der erforderliche FI-Typ angegeben.
Was du wissen solltest
- FI Typ AC, 100 mA Erkennt nur Wechselströme – bei moderner Technik wirkungslos. Diese FI-Schutzschalter wurden bis vor ca. 20 Jahren verbaut, damals war für konventionelle Elektroinstallationen in EFH und Wohnungen nur dieser Typ notwendig und gebräuchlich. Aus diesem Grund wurde die Typenangabe (AC) von vielen Herstellern nicht explizit angeschrieben.
- FI Typ AC, 30 mA Erkennt nur Wechselströme – bei moderner Technik wirkungslos. Diese FI-Schutzschalter lösen bereits bei 30 mA aus, das wurde zum Schutz von Personen im ETG 1992 verpflichtend festgehalten. Auch hier ist der Typ oft nicht angeführt.
- FI Typ A, 30 mA: Erkennt auch pulsierende Gleichfehlerströme – und schützt Personen dadurch viel besser. Seit ca. 2020 gibt es den Typ A, der von einigen Herstellern für bestimmte Haushaltsgeräte zum sicheren Betrieb vorgeschrieben wird. Der Typ A ist auf den meisten FI-Schutzschaltern zur Unterscheidung vom Typ AC ersichtlich. Ob für die Geräte in deinem Zuhause ein Typ A FI-Schutzschalter erforderlich ist, ist in den Anleitungen der neuen Haushaltsgeräte ersichtlich.
Wenn du moderne Geräte im Haus hast, prüfe bitte den FI-Typ, den dein Gerät verlangt! Wallboxen oder Wärmepumpen verlangen manchmal nach einem FI-Typ B.
Selbst testen: Die „Zeitumstellungs-Regel“
Zweimal im Jahr solltest du deinen FI-Schutzschalter testen – am besten regelmäßig zur Zeitumstellung. Warum genau dann? Ganz einfach: Wenn du sowieso die Uhren an deinen Geräten umstellst, ist das der perfekte Moment, um auch den FI-Schutzschalter mit einem Knopfdruck auf seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
So funktioniert der Test:
- Suche die „Test“-Taste auf deinem FI-Schutzschalter, beschriftet mit „T“ oder „Test“.
- Drücke sie – der Strom muss sofort ausfallen und der Hebel am FI-Schutzschalter geht runter.
- Wenn nichts passiert: Der FI-Schutzschalter ist defekt und muss dringend ersetzt werden!
- Nach erfolgreichem Test legst du den Hebel des FI-Schutzschalters wieder nach oben in die Position „I“ oder „ON“.
Tipp: Notiere dir am besten in deinem Kalender eine halbjährlichen Termin mit Erinnerungsfunktion: „FI-Schutzschalter-Test bei Zeitumstellung“ – so wird’s zur Routine!

Warum regelmäßige E-Checks wichtig sind
Auch wenn dein FI-Schutzschalter beim Test scheinbar korrekt auslöst, bedeutet das nicht automatisch, dass er im Ernstfall auf alle Fehler zuverlässig reagiert. Der Selbsttest überprüft nur das Gerät im Verteiler – aber nicht die Funktion der Elektroinstallation.
Deshalb unsere Empfehlung: Lass regelmäßig einen professionellen E-Check durchführen! Dabei wird die komplette Anlage geprüft, inklusive aller Sicherungen, Leitungen und natürlich auch des FI-Schutzschalters. Wir empfehlen einen E-Check bei Wohnungen und Einfamilienhäusern alle fünf bis zehn Jahre. Hier erfährst du mehr über den E-Check: